Wer hat sich exzellente Momente auf Knopfdruck in diesen oder ähnlichen Situationen noch nicht gewünscht: Die schwierige Gehaltsverhandlung nicht im Büro des Chefs, sondern am Lieblingsurlaubsort zu führen, die Diskussion mit dem Nachbarn nicht hier im Hausflur, sondern im geliebten Yogastudio um die Ecke, statt Knie schlotternden Lampenfiebers das gelassene Gefühl NACH dem wichtigen Auftritt schon VORHER? Aber wie lassen sich schwierige Situationen mit exakt dem Gefühl angehen, das wir in den schönsten, meist entspanntesten oder mit Energie vollgeladenen Momenten unseres Lebens haben? Mit der NLP-Technik des Moment of Excellence.
Hineinführen in 3 reale und als exzellent erlebte Situationen
Dafür bittet der geschulte Coach seinen Klienten normalerweise in die 90°-Grad zueinander gewandte Sitzposition. Im Einführungsgespräch spiegelt der Coach sein Gegenüber, passt Atmung und Körperhaltung an, geht vom Pacing über in das Leading, stellt so Rapport her. Anschließend wird der Klient gebeten, sich drei real erlebte Situationen herauszusuchen, an denen es diesem hervorragend ging, er in einer exzellenten Verfassung war. Optimal sind drei verschiedene Gefühlslagen, bspw. „voller Energie“, „absolut entspannt und gelassen“, „außerordentlich zuversichtlich“. Bei Bedarf hilft der Coach mit Zielfragen bei der Auswahl: „Was genau bedeutet für Dich ,gelassen‘?“ „Wie fühlt sich das an?“ „Warst Du schon mal ,gelassen‘?“
Über VAK – das Sehen, Hören und Fühlen – führt der Coach den Klienten nacheinander, durch Separatoren getrennt, in die drei repräsentativen Situationen. Der Coachee sieht, was er damals gesehen hat, hört die Geräusche wieder, spürt, wie das wunderbare Gefühl sich wieder einstellt, vielleicht vom Bauch ausgehend sich wieder im ganzen Körper ausbreitet.
Auswahl der Situation
Nun überlegt der Klient, mit welchem der drei Gefühle er sich in Zukunft abrufbereit „auf Knopfdruck“ ausstatten möchte – zum Beispiel angesichts anstehender Herausforderungen, die maximale Energie erfordern oder entspannteste Gelassenheit.
Erneut über VAK führt der Coach sein Gegenüber in die entsprechende repräsentative Situation. Diesmal soll der Klient das Erlebte noch deutlicher visualisieren, mehr Helligkeit, mehr Farben, noch mehr rückblickend erkennen, die Ohren noch mehr spitzen, auch das leiseste Geräusch wahrnehmen, das Gefühl ganz auskosten, sich darin baden. Dabei darf der Coachee – immer geleitet von der ruhigen Stimme des Coaches – auch überziehen, die Situation noch schöner machen als sie war, auf das Genießen kommt es an. Währenddessen beobachtet der Coach die Person auf dem anderen Stuhl sehr genau, sieht an der Gesichtsrötung, am sanften Lächeln, den gelösten Gesichtszügen den Genuss. Wichtig für ihn ist das Finden einer idiomotorische Bewegung des Klienten, eine unbewusste Bewegung, die das Gedankenspiel begleitet. Sehr oft zeigen sich diese bei den Händen, die sich leicht, aber erkennbar, aneinander reiben, vielleicht zuckt der kleine Finger ein wenig, drückt der Zeigefinger der einen Hand sanft auf den Knöchel des Ringfingers der anderen.
Öko-Check und Ankerpunkt
Nach einem kurzen Separator sprechen beide über die gefundene idiomotorische Bewegung, der Coach beschreibt sie so exakt wie möglich. Im Öko-Check klären sie schnell, ob die Bewegung jemanden stören könnte (ist der Mittelfinger deutlich im Spiel, könnte dies zu Verwirrung führen, wäre eine andere Bewegung hilfreicher). Wenn nein, dann vollzieht der Coachee diese so exakt wie möglich nach. Allein diese möglichst identische Bewegung wird den guten Zustand, den sie repräsentiert, zurückbringen. Für den Fall, dass der Klient trotz Genusses der repräsentativen Situation keine Bewegung, keinerlei Regung zeigt, kann der Coach diese auf dem beobachteten Höhepunkt der Gefühle auch selbst beim Coachee setzen – selbstverständlich nach vorheriger Absprache. Auch dieser aktiv gewählte Berührungs- bzw. Ankerpunkt muss immer zur Verfügung stehen und exakt reproduzierbar sein. Ein Knöchel einer Hand bietet sich an oder die Schulter an dem Punkt der T-Naht des Hemdes oder Shirts.
Future Pace
Im Futur Pace leitet der Coach den Klienten in eine schwierige Situation in naher Zukunft, in der dieser den Moment of Excellence voraussichtlich benötigen wird. Per VAK erlebt der Coachee die Situation vorweg, sieht, was er wohl sehen wird, hört die zu erwartenden Geräusche, fühlt den Raum, die Menschen, dann vielleicht die Anspannung, Sorge, Trauer, Wut. Sieht der Coach die negativen Emotionen im Gesicht, in der Körperhaltung seines Klienten, fordert er diesen auf, die Bewegung zu machen, die zum Moment of Excellence führen wird bzw. den entsprechenden Ankerpunkt zu setzen. Sobald er dies möglichst exakt tut, werden die negativen Emotionen verblassen, bei vielen sind sie „wie weggeblasen“.
Der Moment of Excellence – exzellente Momente auf Knopfdruck – ist eine grundlegende NLP-Ankertechnik, die überzeugt. Durch sie kommt der Coachee sehr schnell in ein gutes Gefühl, er vertraut nach dieser Erfahrung den Methoden und den Fähigkeiten des Coaches. Damit ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt.
Der Moment of Excellence – in Theorie und Praxis schon an den ersten Tagen gelernt – ist so auch ein exzellenter Beginn für die Teilnehmer unserer Coachingausbildung in Köln. Die ersten Schitte als Coach können Sie mit unserem 3-Tage-Intensiv-Seminar „Coachingkompetenz“ gehen.